In dieser Sitzung “Michel Foucault: Biopolitik, Humankapital, Neoliberalismus” werden wir anhand der Lektüre und Diskussion von einem zentralen Text von Michel Foucault der Genese des Neoliberalismus, Humankapitaltheorien und ihrer gegenwärtigen Relevanz ausloten.
Es wird eine kurze Einführung in das Konzept der “Biopolitik” geben. Gemeinsam werden wir dann den Text der “Vorlesung 14. März 1979” aus “Die Geburt der Biopolitik. Geschichte der Gouvernementalität II” lesen, der in der Ressourcensammlung hinterlegt ist. Hinweis: Nach dieser Sitzung werden wir von 12-14 Uhr c.t. Zeit für eine allgemeinere Diskussion zum Thema “Never not performing. Foucault, Humankapital und die neoliberale Hochschule” nutzen.
Dozentin: Vicky Kluzik
Zum Seminarhintergrund:
Der Begriff „Biopolitik“ wurde als philosophisch-gesellschaftspolitisches Konzept vom französischen Philosophen und Soziologen Michel Foucault Ende der 1970er Jahre eingeführt. Aus einer historischen Perspektive betrachtet verdeutlicht der Begriff, wie die Organisation von und die Sorge um Leben in der Moderne ins Zentrum der Politik gerückt ist. In systematischer Hinsicht skizziert „Biopolitik“ einen Modus der Politik, dessen Zielscheiben das Leben der Bevölkerung sowie der menschliche Individualkörper sind. In der Foucault-Rezeption wird „Biopolitik“ heute als ein zentrales Denkkonzept zur kritischen Analyse moderner Gesellschaftsverhältnisse herangezogen und auf verschiedenste Gegenstandsbereiche wie Reproduktionsmedizin, Gentechnik, Bevölkerungskontrolle, Überwachung oder Finanzialisierung von Umwelt angewandt.